Freitag, 8. März 2013

Slums von Manila

Von Banaue aus fuhren wir mit dem Nachtbus zurück nach Manila. Die neunstündige Fahrt war ein Erlebnis für sich. Nach einer Vollbremsung beispielsweise verliess der Chauffeur mit zwei Helfern den Bus, um einen Tricyle-Fahrer zu verprügeln. Sofort entstand um das Gefährt ein Handgemenge. Schliesslich flohen die drei Aggressoren zurück in den Bus, und während der Chauffeur losfuhr, hatten die beiden Helfer einige Mühe, die aufgebrachte Menge vor dem Eindringen in den Bus zu hindern.

In Manila verblieben uns drei Tage bis zu unserem Rückflug nach Los Angeles. Diese Zeit verbrachten wir mit Christian, einem Verwandten von Tabea, der neun Jahre in den Armenvierteln von Manila gelebt und dort eine Hilfsorganisation für Strassenkinder aufgebaut hatte (www.onesimo.ch). Christian zeigte uns die Organisation und führte uns durch die Slums. Die Armut, die wir zu sehen bekamen, hat uns tief getroffen. Lebensumstände, die selbst für ein Tier unwürdig wären. Und trotz des ganzen Elends scheinen die Menschen ihre Lebensfreude und ihren Humor nicht verloren zu haben, uns gegenüber waren sie offen, freundlich und interessiert.

Das angezündete Plastik soll die Sinne etwas benebeln.
Die Hütten am Meer sind den Taifunen ganz ausgesetzt.
Die Menschen in diesem Slum leben von der Kohleherstellung aus Abfallholz. Für uns ist unvorstellbar, wie man in diesem Rauch leben kann, wir bekamen alle einen Hustenanfall.
Herumtollende Kinder auf dem Dach eines Slum-Blocks.
"Friedhof"-Slum. Unten die Toten in Steingräbern, oben die Lebenden.
In den Plastiksäcken hinter den Kindern befinden sich Überreste von Toten.
Menschliche Knochen liegen haufenweise herum.
Die Menschen hier leben in Pfahlbau-Hütten auf einem Abfallberg, der ins Meer abfällt. Die Kinder baden in der schwarzen Brühe und spielen barfuss oder nackt auf dem Abfall.
Tabea umringt von einer Kinderschar.
Fluss-Slum mitten in Manila. Dem Geruch nach fliesst hier reines Abwasser.